Vereinsgeschichte

Unser Verein, die Schützengesellschaft Augustenverein – Schloßberg Sonneberg

Der “Augustenverein”, wie er sich zuerst nannte, wurde am 6. Jan.1844 gegründet. Etwa 300 Sonneberger Bürger traten sofort den Verein bei und wählten den angesehenen Kaufmann Eduard Lindner zum ersten Direktor. Zu Ehren der am 6. Aug. 1843 geborenen Prinzessin Auguste von Sachsen-Meiningen erhielt der Verein den Namen. Seine Mitglieder stellten sich das Ziel die großen Schäden des Brandes vom 27. August 1840 mit Rat und Tat, aber auch finanziell, zu beseitigen und die Stadt mit ihrer Umgebung zu verschönern. Durch den Brand wurden 62 Wohnhäuser, die Kirche, Pfarrhaus, Schule, Waage, Rathaus vernichtet- ein ganzer Stadtteil wurde Opfer der Flammen.
Eine Baukommission, die bereits im April1841 gebildet wurde, leitete den Wiederaufbau. Für den neuen Standort der Kirche gab es mehrere Vorschläge. Der Architekt Prof. Heideloff aus Nürnberg, der den Auftrag für die Planung erhielt, entschied sich für den Bauplatz oberhalb des Schützenhauses der Sonneberger “Schützengesellschaft”, wo bisher die Vogelstange stand.
Herzog Bernhard genehmigte den Bauplatz, so dass die Sonneberger Schützen eine neue Schießstätte benötigten. Dieser, nunmehr alter Schießplatz, ist dort, wo sich heute die evangelische Kirche befindet. Diese wurde 1845 fertiggestellt und ist eines der Wahrzeichen von Sonneberg geworden.

Die Mitglieder des Augustenvereins, die ganz mit der Schönheit ihrer Heimat verbunden waren, wollten nun auch den Schloßberg mit burgähnlichen Bauten versehen. Diese sollten gemeinsam mit der Kirche der Stadt ihr Gepräge geben. Die Bürgerschaft stimmte den Plänen zu und der Architekt Prof. Heideloff fertigte die ersten Entwurfszeichnungen an.
Herr E. Lindner ist es gewesen, der sich mit seiner ganzen Persönlichkeit für die Realisierung einsetzte und auch keine Geldopfer scheute. Unter großer Begeisterung der Bevölkerung wurde am 19. Juni 1844 nachmittags 3 Uhr der Grundstein für den Turmbau gelegt. Der Turm, der nach allen Seiten prachtvolle Ausblicke bietet, ist nicht nur ein Sinnbild für die Schützengesellschaft, sondern der ganzen Stadt Sonneberg geworden.
Kurz nach Gründung des Augustenvereins führten namhafte Mitglieder regelmäßig Schießübungen durch. Die Schützen kamen zum ersten Mal am 19. Mai 1844 zur Ausübung des Schießsports zusammen. Die Schützen schlossen sich zur “Schießabteilung” oder zur “Schützengesellschaft des Augustenverein” zusammen.
Es war also ein Schützenverein im Augustenverein entstanden. Das Gründungsprotokoll für die Schießgesellschaft unterzeichneten am 4. Januar 1845 die Herren B. Straßburger, Schröter, Ad. Fleischmann , Bischoff und E. Dressel jun.
Das Gründungsprotokoll regelte das Verhältnis des Schützenvereins zum Hauptverein, der immer mehr in den Hintergrund trat. Seine Hauptaufgaben, Beitrag zur Beseitigung der Schäden des “Großen Brandes von 1840” zu leisten und zur Verschönerung der Stadt Sonneberg beizutragen hatte er erfüllt.
Am 6.März 1861 kam es zur Vereinigung der beiden Vereine, wobei der Grundbesitz des Augustenvereins auf seine Schützengesellschaft überging, die ihrerseits alle Rechte und Verbindlichkeiten übernahm. Der erste Direktor nach der Vereinigung war Herr Georg Walter – die Gesellschaft hieß nunmehr “Schützengesellschaft Augustenverein” und wurde 1902 in “Schützengesellschaft Augustenverein – Schloßberg” umbenannt.
Stets wurde der Verein von Persönlichkeiten geleitet, die auch die Entwicklung der Stadt mitbestimmten. Von 1934 bis zum Zusammenbruch des Dritten Reiches war Herr W. Eichhorn(Schwiegersohn des Spielzeugfabrikanten W.G. Müller) Vereinsführer.
Bis 1944/45 besaß die Schützengesellschaft nicht nur ein herrliches Schießhaus, welches die Sonneberger Handwerker nach den Plänen von Herrn Heideloff erricht hatten, sondern auch eine umfangreiche Zinnsammlung und vor allem neun herrlich gelegene „ Kugelgänge“ von je 175m Länge.
Am 25. Aug. 1945 musste sich die Schützengesellschaft selbst auflösen und alles Wertvolle ging…..verloren.
Während der DDR wurde ein Teil der Schießanlage zum KK- Stand. Viele gute Sportschützen kamen aus Sonneberg. Auch der heutige Bundestrainer für Gewehr, Claus Dieter Roth.
Mit dem 31.12.1989 wurde das Trainingszentrum der GST aufgelöst, aber 15 begeisterte Sportschützen gründeten am 5.Mai 1990 die Schützengesellschaft Augustenverein Schloßberg Sonneberg wieder.
Herr E. Rosanowski wurde Vorsitzender. Von 1998 bis 2018 leitete Herr W. Gerber den Verein. Seit 2018 hat Herr U. Hörnlein den Vorsitz inne.